
TWI als Ursprung des modernen Lean Managements
Kaum eine andere Abkürzung erregt so viel Neugier und Interesse unter den Fachleuten als „TWI“. Doch was steht tatsächlich hinter den Grundsätzen des „Training within industry“? Mitnichten handelt es sich hier um einen tatsächlich neuen Ansatz, vielmehr erlebt gerade das in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelte Qualifizierungsprogramm des US-amerikanischen Kriegsministeriums eine Erweckung und ungeheuere Nachfrage.
Doch warum ist das so?
TWI stellt die Grundlage unseres heutigen modernen Lean Managements dar und ist noch nicht mit einer Vielzahl von Methoden und Werkzeugen überfrachtet. Somit stellt es einen einfachen und schnellen Einstieg in Lean Aktivitäten dar, mit dem Schwerpunkt auf schnelle und effektive Qualifizierung der Mitarbeiter und damit Verbesserung der Gesamtleistung des Unternehmens.
Die TWI-Methoden greifen auf bewährte Konzepte zurück, um vor allem die unteren Führungskräfte zu befähigen, ihre Mitarbeiter richtig anzuleiten, sie in die Verbesserungen der täglichen Arbeit einzubeziehen und durch menschen-orientierte Führung eine positive Arbeitskultur zu schaffen.
Am TWI-Programm begeistert die Einfachheit des Prinzips, die universelle Einsetzbarkeit und die Chance, die kommenden Herausforderungen der Arbeitswelt aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen durch Verschiebung der Altersstruktur und Zuwanderung zu bewältigen.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie von unserem Referenten Götz Müller auf dem KVP Kongress 2016 oder hier.
Die fünf Bedürfnisse jeder Führungskraft
Wissen über die Arbeit ⇒ Ausbildung
Wissen über die Verantwortung ⇒ Unternehmen
Fähigkeit zur Unterweisung ⇒ Job Instructions (JIT)
Fähigkeit zur Verbesserung ⇒ Job Methods (JMT)
Fähigkeit zur Führung ⇒ Job Relations (JRT)
Prinzipien
Wenn der Mitarbeiter nicht gelernt hat, hat der Ausbilder nicht gelehrt.
Führungskräfte schaffen Resultate nur durch Menschen.
Menschen müssen als Individuen behandelt werden.
Trainingsprinzipien
– Standards durch gute Unterweisung
– Kontinuierliche Übung nicht zu früh beenden
Geschichte des TWI
1940: Steigerung der Industrieproduktion in den USA für den Kriegsbedarf bei gleichzeitiger Abwesenheit der Fachkräfte. Ausbildung der Führungskräfte in einem Train-the-Trainer-Programm, um ungelernte Arbeitskräfte schnell in die Unternehmen und Arbeitsabläufe zu integrieren.
1945: Nach Kriegsende wird das TWI-Programm in den USA eingestellt. Es wird in geringem Umfang in andere Länder exportiert.
1950: Japan und Toyota im Besonderen nutzen TWI zur Ausbildung ihrer Mitarbeiter. TWI wird die Basis des Toyota Production System und des Lean Management. Führungskräfte entwickeln dadurch die notwendigen Fähigkeiten, um eine positive Atmosphäre für Veränderung, Verbesserung von Methoden und Standardisierung von Tätigkeiten zu schaffen.
2001: Wiederentdeckung des TWI in den USA und langsame Verbreitung auch in anderen Ländern. Rückbesinnung auf die Wurzeln des Lean Management.
Vollständiges Kongressprogramm 2016 …
In unseren praxisorientierten Schulungen behandeln wir u.a. dieses und viele weitere hilfreiche Themen anhand ihrer eigenen Beispiele. Ausführliche Schulungsinhalte zu den einzelnen Themenschwerpunkten und Kontaktmöglichkeiten finden Sie auf der jeweiligen Seite.